18. 06. – 27. 06. 2008
WUK | Intakt – Raum | Stiege III, 1. Stock | Währingerstraße 59; 1090 Wien
Eröffnung: Mi 18. Juni, 18 Uhr | Open House: Fr 27. Juni 2008, 17 Uhr

Christine Huber liest Gedichte aus “über maß und schnellen“ (Edition das fröhliche Wohnzimmer 2006) und “ein stimmen” (Freibord Sonderedition 2007)

Die 1934 geborene Künstlerin, Fria Elfen, lebt seit den 6oer Jahren im Burgenland, in St. Margarethen, jetzt in Breitenbrunn. Sie zeigt ihre Arbeiten in Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland seit den 6oer Jahren, war an Kunstmessen und Symposien beteiligt. Sie erhielt den Burgenländischen Landeskulturpreis für Bildende Kunst und im Vorjahr den Kery Preis.
Wenn Fria Elfen figurale Elemente in ihr bildliches Sprachrepertoire aufnimmt, handelt es sich um wenige, aber sehr sorgfältig und pointiert gewählte (photographische) Motive, die grundsätzliche, symbolhafte Urformen darstellen : der Baum, die Erdschollen, Wasser, das Fliessende, Pflanzen, das Gesicht – das eigene Gesicht. Diese tauchen in verschiedener Weise immer wieder in den Arbeiten auf. Der Vorrat figuraler Ausdrucksmittel ist bewusst begrenzt, die Überlegtheit der Verwendung tritt dadurch umso deutlicher zutage.
Die strenge Wahl der Mittel kennzeichnet überhaupt das gesamte Werk. Die Farbpalette wird äusserst sparsam eingesetzt: schwarz-weiss = monochrom, türkis, dann alle Mischtöne zwischen einem dunklen Blau und Orange.
Jede kleine Einzelheit ist bedeutsam. Fria Elfens Arbeiten entstehen durch wiederholtes Anschauen, Umstellen, Hinzufügen und Wegnehmen – ich würde es einen kontemplativen Entstehungsprozess nennen.
Das Kontemplaltive, die Langsamkeit und Ruhe wird auch eine Möglichkeit für den Betrachter sein, sich einen Zugang zu verschaffen – und steht im Kontrast zu den schnellen und lauten Sinnesreizen unserer technisierten Umwelt.
Wichtig, bestimmend ist auch das Einbeziehen von Wörtern, Sätzen, Texten, aus denen Einzelwörter als Kristallisationspunkt herausleuchten, an die sich Konnotationen, Gedankenverbindungen knüpfen. “Wirf keinem Deiner Wörter Erinnerungen zu, die es verfärben”. Das Schriftbild ist nicht immer klar, leicht lesbar – manchmal erscheint es verschwommen, leicht verwischt, überschnitten. Dies löst die Spannung des Erahnens aus, provoziert zum genauen Schauen. Das Schriftbild wird mit der Gesamtkomposition verwoben, man wird gezwungen, das Ganze zu erfassen und nicht nur den typographischen Teilbereich.
Mit dem sprachlichen Inhalt ist es ähnlich wie mit den Bildgegenständen: Sie tragen grundsätzliche Bedeutung,
sie sind thematisch eingegrenzt, sie sind reduziert, es geht nicht um eine flirrende, überreizte Vielfalt, sondern um die Entfaltung des für das menschliche Leben Wesentliche.
(Eva Maltrovsky)

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